Verfasst von Pferdesportverband Hannover e.V. am .
Foto: C. Lüke
Neustadt/Dosse (fn-press). Anne Wegner aus Hannoversch Münden ist neue Deutsche Meisterin im Distanzreiten. In einem packenden Endspurt setzte sie sich in Neustadt/Dosse unter dem Jubel der Zuschauer gegen Bernhard Dornsiepen mit Rio und Dunja Kolossa mit Bekele El Djem durch. Für die 27-Jährige und ihren selbstgezogenen Vollblutaraber Salamah ibn bint Khazzan Adjawad ist es der erste DM-Titel.
„Wenn ich starte, will ich schon auch gewinnen, aber Salamah ist erst acht Jahre alt und für ihn war es der erste 160 Kilometer-Ritt“, erklärte die Siegerin. „Aber er lief wirklich sehr gut und nach 70 Kilometern habe ich ihn dann etwas mehr gehen lassen.“ Hinzu kam, dass die Spitzengruppe, bestehend aus Bernhard Dornsiepen und Dunja Kolossa nach zwei Runden etwas langsamer wurde und Anne Wegner aufschließen und am Ende sogar als Erste durchs Ziel reiten konnte.
Sie bewältigte die 162 Kilometer lange Strecke in einer reinen Reitzeit von neun Stunden, 17 Minuten und acht Sekunden in einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 17,45 Stundenkilometern. Bernhard Dornsiepen wurde wie schon im vergangenen Jahr Vize-Meister (Reitzeit: 9:17:13, Durchschnittsgeschwindigkeit: 17,44 km/h), für Dunja Kollosa war es die erste DM-Medaille (9:17:18, 17,44 km/h). Die Titelverteidigerin Melanie Arnold (Kirchheim-Teck) mit Sevinc war in Neustadt-Dosse nicht am Start. Anne Wegner war bereits mehrfach Deutsche Jugendmeisterin, ist 2009 bei der Jugend-Weltmeisterschaft gestartet. Die gelernte Industriekauffrau, die einen eigenen Pferdebetrieb betreibt, ist Mitglied der neu geschaffenen Perspektivgruppe Distanzreiten. ...
HNA - Reitend durch die Natur
Zum Distanzritt in Scheden werden 80 Teilnehmer aus ganz Deutschland erwartet
SCHEDEN. „In den letzten Jahren sind vier Distanzrittveranstaltungen in unserer Region weggebrochen. Wir veranstalten in diesem Jahr zum ersten mal hier in Scheden einen Ritt, um wieder eine Veranstaltung in dieser Region zu haben“, erzählt Anne Wegner. Sie hat ihren ersten Distanzritt im Alter von zehn Jahren über 34 Kilometer absolviert. „Es ist einfach ein tolles Erlebnis, zusammen mit seinem Pferd in der Natur zu sein“, so Wegner. „Es ist einfach ein tolles Erlebnis, zusammen mit seinem Pferd in der Natur zu sein.“ DISTANZREITERIN ANNE WEGNER Zu dieser Sparte des Pferdesports kam sie über ihre Mutter, die selbst im Pferdesport aktiv war. Seit 2013 betreibt Wegner ihren Pensions-und Trainingsstall in Scheden. Ab 15. Juli wird Scheden für drei Tage zum Treffpunkt der Pferdesportler dieser Disziplin. „Bisher haben sich knapp 40 Reiter mit ihren Pferden für die Veranstaltung angemeldet, wir rechnen und planen aber bis zum Meldeschluss mit 60 bis 80 Teilnehmern“, so Wegner. Die Reitsportler reisen aus vielen Richtungen der Bundesrepublik an. Auch längere Anreisen von der Nordsee oder aus Baden-Württemberg werden von den Distanzreitern in Kauf genommen. Während der dreitägigen Veranstaltung schlafen die Teilnehmer in Ferienwohnungen, Zelten, Wohnmobilen oder auch schon mal rustikal im Pferdeanhänger. Je nachdem, welchen Trainingsstand Pferd und Reiter haben, werden Distanzen von 35, 60, 80, 100 und 120 Kilometern geritten. Streng überwacht nach dem Reglement des VDD – Verband der Distanzreiter Deutschlands – werden die Pferde sehr genau vor, auf den Strecken und im Ziel von drei örtlichen Tiermedizinern kontrolliert. Ärzte kontrollieren Pferde Bei der längsten Distanz, der 120 Kilometerstrecke, wird ein Pferd sieben mal vom Tierarzt untersucht, um sicher zu gehen, dass dem Tier nichts fehlt. Sowie der Veterinär feststellt, dass das Pferd nicht fit genug ist, wird es umgehend disqualifiziert und von der Strecke genommen. In Leistungsklassen eingeteilt können die Reiter bei der Veranstaltung Kilometer für das Langstrecken-Championat, die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft oder den Prüfungsritt zum Distanzreitabzeichen eins und zwei auf den Strecken erlangen. Geritten wird bei jedem Wetter, sofern wetterbedingt keine Gefahr für Pferd und Reiter bestehen. Außer der Versicherung über den VDD erhält Wegner bei der Planung und Ausrichtung ausschließlich Unterstützung der Reiter und Reiterinnen aus ihrem Stall.
Donnerstag, 9. Juni 2016
(VON MARGITTA HILD)
HNA - Bronze für Wegner
Auf steinigen Wegen zu Bronze
Scheden. Großer Erfolg für Distanzreiterin Anne Wegner aus Hann. Münden: Bei der Deutschen Meisterschaft in Illertissen nahm sie zum ersten Mal bei den Senioren über die Langdistanz von 160 Kilometern teil und holte auf Vollblut-Hengst Tabajan Bronze. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte die 25-Jährige. „Wir haben uns von Runde zu Runde gesteigert, und in der nationalen Wertung sogar den ersten Platz belegt.
Im Distanzreiten gibt es auch bei einer Deutschen Meisterschaft eine internationale Wertung. In dieser Klasse waren zwei deutsche Starter noch schneller unterwegs gewesen. Deshalb sprang für Wegner insgesamt Rang drei heraus.
Es waren Reiter aus der Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Tschechien, Polen, Dänemark, Luxemburg und natürlich Deutschland am Start. Die 160 km waren in sechs Runden zu absolvieren. Dabei waren die Bedingungen nicht gerade günstig. Pünktlich zum Start, früh morgens um halb sechs, begann es zu regnen. Später wurde es schwül-warm, was das Reiten zusätzlich erschwerte. Die Strecke war zwar flach, aber vom Untergrund sehr hart, mit vielen steinigen Wegen. „Das belastet die Gelenke der Pferde. Aber man sieht auch, welches Pferd gut trainiert ist. Für Tabajan war das kein Problem, meinte Anne Wegner, die in Bursfelde aufwuchs und in Scheden ihren Trainings- und Pensionsstall hat. Die tierärztlichen Kontrollen nach jeder Runde zeigten bei ihrem Pferd in Illertissen keine Beanstandungen. Nach neun Stunden und 40 Minuten erreichte das Duo glücklich das Ziel.
Wegner hat bereits viel Erfahrung. Bereits 2008 und 2011 war sie Deutsche Jugendmeisterin. Auf die Gesundheit ihres Pferdes hat sie nach eigenen Angaben immer großen Wert gelegt. Schließlich ist das Wohlbefinden auch für den Erfolg wichtig. Denn falls ein Veterinär während eines Rennens gesundheitliche Probleme diagnostiziert, werden Reiter und Pferd aus dem Wettkampf genommen. Damit es erst gar nicht so weit kommen konnte, gab es bei der Veranstaltung südlich von Ulm zwischen jeder Runde auch eine längere Pause.
Das Distanzreiten war in der achtjährigen Ära von Prinzessin Haya von Jordanien als Präsidentin des Reit-Weltverbandes FEI in die Kritik geraten. Unter anderem weil ihr Mann, der Emir von Dubai, mit Verstößen gegen Tierschutzgesetze und Doping in Verbindung gebracht wurde. Mittlerweile hat die FEI die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeschlossen. Neuer Präsident seit Dezember letzten Jahres ist der Belgier Ingmar de Vos, der erste Nichtadelige seit 1946. (mbr)
Vom 10. – 12.04.2015 fand im Wangerland wieder einer der größten Distanzritte Deutschlands statt. Über 120 Teilnehmer gingen bei sonnigem Wetter auf die Strecke rund um Hooksiel. Absolviert wurden Streckenlängen über 25, 38, 54, 64 und 81km an einem Tag. Weiterhin wurden Mehrtagesdistanzen über 92km (54/38) und 135km (81/54) sowie eine Kinderdistanz über 7km angeboten. Es konnte geritten und gefahren werden.
Das Teilnehmerfeld war bunt durchmischt. So gab es in den kleineren Klassen über 50 Starter, die ihr Debüt in diesem Ausdauersport gaben. Dabei handelte es sich meist um Reiter und Fahrer aus der Region. Auf den längeren Strecken zog es Teilnehmer aus ganz Deutschland – sogar aus Bayern – an die Küste. Einmal im freien Galopp am Strand entlang reiten und den Wind sowie die Nordseeluft mit seinem Pferd zu genießen ist ein Traum vieler Reiter und bei diesem Ritt haben sie dazu die Möglichkeit.
In mehreren Schleifen gingen von der Jade-Rennbahn aus durch das Wangerland und pro Runde auch 3km am Strand entlang. Durch die kurzen Abschnitte mit tiefem Sand bekommen die Pferde keine Probleme, die es nicht gewohnt sind in weichem Boden zu laufen. Ein besonderes Highlight ist – neben dem Strand – das Durchqueren des Hafens. Hier wird direkt an angelegten Schiffen vorbei geritten. Ein spannendes Erlebnis.
In diesem Jahr konnten die Pferde erstmals in einem Stallzelt untergebracht werden, was gut angenommen wurde.
Ergebnisse: 25km Kleinpferd: 1. Maja Osterloh (Botel) auf Maggy 2. Lucia Schwarz (Estorf) auf Miss Emely Raffles 3. Katharina Holst (Brest) auf Santander
25km Großpferd 1. Anna Waltermann (Balve) auf Goldi 2. Elena Sube (Rieste) auf Golden Lady 3. Johanna Joosten (Sande) auf Leika und Manon Baden auf Tawil el Absha
25km Fahrt 1. Traute Stadtlander (Schortens) mit Caluna 2. Melanie Stöcker (Olfen) mit Bob 3. Roswita Lühr (Krefeld) mit Rabia
38km Ritt 1. Debbie Hoßmann (Münster) auf Ursel’s Silent Fairytale 2. Stephanie Krey (Friedeburg) auf Chayenne 3. Christina Oetjen (Pestinghausen) mit Jolly Jumper und Cindi Jacobs (Bremen) auf Anmai
38km Fahrt 1. Christina Rebentisch (Wildeshausen) mit Farah 2. Nicole Wollenweber (Großenkneten) mit Raudi
54km Ritt 1. Sabine Cüppers (Köln) mit Waldrauch 2. Julia Ruthe (Hiddenhausen) mit Nur Nadhem 3. Daniela Werner (Hamm) mit Saetta
54km Fahrt 1. Anja Anspach (Valendar) mit Tristan
64km Ritt 1. Anne Wegner (Hann. Münden) auf Salamah ibn bint Khazzan 2. Justina Merstens (Balve) auf Bolero 3. Hinnerk Viere auf Merhameh und Melanie Viere auf Halila II (beide Georgsmarienhütte)
81km Ritt 1. Nora Bulk (Schortens) auf PF Tallos Sky und Ursula Krause (Wehldorf) auf Western Line 2. Andrea Carlon (Zorneding) auf DG Sati
81km Fahrt 1. Nadine Osthoff (Senden) mit Dunky
MTR 92km Ritt 1. Andrea Timner (Bassum) auf Ennio und Dorothea Hoffmann (Twistringen) auf Cheyenne 2. Uwe Schwensfeier (Haltern am See) auf Brana
MTF 92km Fahrt 1. Kerstin Frese (Glandorf) mit Bruintie und Karin Leismann (Lengerich) mit Liberty Hall M 2. Barbara Groll (Telgte) mit Kingston
MTF 135km Fahrt 1. Corinna Stickan (Waltrop) mit Epona
„Horsemanship“ Preis
... Zu den besonderen Momenten der Veranstaltung zählte die Rittigkeitsprüfung am Freitag, die von Kerstin Peters auf Niedersächsin mit der Wertnote 8,5 gewonnen wurde, eine Kinderdistanz mit sechs glücklichen, erfolgreichen Teilnehmern (und dem „Horsemanship“-Preis für Fenja Cordes auf Montana Adjawd) und – last but not least – die Leistung des Shetlandpony-Wallachs „Blacky“, der an zwei Tagen 110 Kilometer in der Wertung absolvierte!